Ein Theaterstück über Ideen und ihre Leichen vom Club 111, Gerhard Meister und Suzanne Zahnd
1968 ist weit weg ebenso wie die damit verbundenen Utopien: Der Kapitalismus hat sich wie eine Krake über den Planeten ausgebreitet und scheint so unüberwindlich wie nie zuvor; Revolutionen haben ihren Sex-Appeal verloren und taugen aus heutiger Sicht ganz offensichtlich nicht mehr als Mittel zur Veränderung es sei denn hin zur Verschlimmbesserung. In der Zukunft sehen wir heute nicht mehr irgendwelche verspielten Blumenmeere, sondern vielmehr die Drohung, dass alles den Bach runtergeht. In dieser von Resignation getränkten Gegenwart kommen drei Alt-68er mit zwei jungen Menschen zusammen und versuchen gemeinsam aus der Jetztzeit schlau zu werden: Ist es tatsächlich so, dass von 68 nichts geblieben ist ausser ein Haufen Nostalgie? Oder ist irgendwo noch ein bisschen Glut zu finden, die sich zu einem neuen Feuer entfachen liesse? Vielleicht dank einem Reload der damaligen Diskussionskultur, der Love-ins und des Kommunen-Lifestyles?
Scritto da Zero Zurich