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ven 14.12 2018

Premiere - Ich weiss nicht, was ein Ort ist, ich kenne nur seinen Preis (Manzini-Studien)

Dove

Schauspielhaus Pfauen
Rämistrasse, 8001 Zurich

Quando

venerdì 14 dicembre 2018
H 20:00

Quanto

25.00 - 123.00 CHF

von René Pollesch

Regie René Pollesch, Bühne Barbara Steiner, Kostüme Sabin Fleck, Licht Markus Keusch
Mit Kathrin Angerer, Marie Rosa Tietjen, Martin Wuttke

„M: Das, was hier gesagt wird, ist nun mal an einem Ort entstanden. Und wenn man das sagt, dann wird von der anderen Seite eine Meinung dazu formuliert. Unterschrieben von mehreren Leuten. Und wie darf man sich das vorstellen, wie hat das ausgesehen? Auf welcher Party haben die sich getroffen? Wo haben sie sich ausgetauscht? Was für ein Gebäude ist das gewesen? Was für ein Ort? Gibts den? Haben die an einem Tisch gesessen? Gibts überhaupt einen Ort, von dem aus die schreiben? Nein, es gibt was ganz anderes. Einen ganz anderen Zusammenhang. Also das ist erst mal kein Ort, von dem aus die sprechen, kein physischer Ort. Da äussert sich nämlich eine Klasse. Und zwar jenseits eines unmittelbaren Interesses an dem Vorgang. Es ist die Äusserung einer Klasse, die das, was hier an einem bestimmten Ort gesagt wird, sofort markieren kann als zu einer anderen Klasse gehörend.“ René Pollesch

René Polleschs Uraufführungen sind Textkompositionen aus überraschenden Dialogen, sprunghaften Identitäten und einem ständigen Wirbel an Ideen. Collagenartig tauchen Zitate aus Popkultur, Detektiv- und Kultfilmen auf. Der Motor dieser modernen Komödien ist nicht eine durchgehende Geschichte, sondern das direkte Spiel und der charakteristische Ton, beeinflusst vom philosophisch-materialistischen Denken eines Slavoj Žižek oder Robert Pfaller. Bei der Entstehung von Polleschs Texten gehen inszenatorische und schreibende Arbeit Hand in Hand, wobei auch die Spieler laufend involviert sind. Klassische Spielformen und Rollen sind aufgelöst. Die Texte umkreisen immer wieder die künstlerische Arbeitspraxis selbst, weshalb auch häufig das Theater als Referenz auftaucht. Die Inszenierungen bearbeiten kollektiv vorinstallierte Strukturen von Sprecher und Adressat sowie Denkmuster, die einen gesellschaftlichen Konsens unterlaufen. Am Schauspielhaus Zürich entwickelte René Pollesch während der Intendanz von Barbara Frey seit 2009 (fast) jährlich eine Uraufführung. Unter anderem fanden seine Stücke mit Chor „Love/No Love“ (2014), „Bühne frei für Mick Levčik!“ (2016) und „High (du weisst wovon)“ (2017) grosse Beachtung. Pollesch prägte als Regisseur und als Leiter des Prater (2001–2007) bis zum Ende der Intendanz von Frank Castorf über viele Jahre die Berliner Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz. Er arbeitet ausserdem regelmässig am Wiener Burgtheater und am Schauspielhaus Hamburg.

Scritto da Zero Zurich