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Thu 24.10 2019 – Fri 17.01 2020

Antidotes and their Counterparts

Where

Häusler Contemporary
Stampfenbachstrasse, 8006 Zurich

When

Thursday 24 October 2019 – Friday 17 January 2020

How much

free

Häusler Contemporary Zürich freut sich, erstmals eine Doppelausstellung der gebürtigen Italienerin Gaia Fugazza und des pakistanisch-britischen Künstlers Haroon Mirza zu präsentieren. Ihre Werke verbinden auf unterschiedliche Weise zeitgenössische und urtümliche Prozesse mit natürlichen und menschgemachten Materialien, um so einen vielschichtigen Reflexionsraum zum Menschen in seiner Welt zu eröffnen.

Elektronische Gerätschaften und organische Substanzen, geometrische Strukturen und archaisch-figürlich anmutende Bildwelten – auf den ersten Blick wirkt das Zusammentreffen der Werke von Gaia Fugazza und Haroon Mirza gegensätzlich und divers. Es ist das erste Mal, dass die Kunstschaffenden, die privat ein Paar sind, in einer Doppelausstellung auftreten.

Haroon Mirza (*1977, London, GB, lebt in London) ist international bekannt für seine Installationen, in denen er mittels Elektrizität Licht, Klang und Objekte zu sensorisch vielschichtigen Erlebnissen orchestriert. Mit der Verwendung kunstferner Materialien und Techniken knüpft er auch an den postmodernen Diskurs unseres Galerieprogramms an: Alte Möbel oder andere ausgediente Alltagsgegenstände sind oft Teil seines Vokabulars, in den letzten Jahren kamen Solar-Panels, Steine oder psychoaktive Pflanzen als weitere “Ingredienzen” dazu.

Gaia Fugazza (*1985, Mailand, IT, lebt in London) thematisiert in ihren Gemälden und Performances die Verbindung des Menschen zu seiner natürlichen Umgebung, die Fortpflanzung und die Intelligenz der Pflanzen sowie transzendentale Erfahrungen. Die Frau beispielsweise, die in ihren Bildern häufig als Protagonistin auftritt, wird ebenso als “Urmutter” wie als zeitgenössisches Subjekt mit einer vielfachen Rollenteilung gezeigt. Formal erinnern ihre Darstellungen an Höhlenmalereien, doch interagieren die hybriden Gestalten mit der natürlichen wie auch der technologischen Welt. Die Materialien, die Fugazza für ihre haptisch reizvollen Arbeiten nutzt, transportieren wiederum Ideen von Ursprünglichkeit und Naturverbundenheit: Sie sind in Holz geritzt, gebrannt, mit Wachs bearbeitet oder mit selbst hergestellten mineralischen Farben bemalt.

Bei Häusler Contemporary präsentiert Fugazza einige der ersten Werke, die so entstanden, und neue Arbeiten, welche die vermeintliche Dominanz der Menschheit kontextualisieren. So dreht sich ein grosses Triptychon um die Geschichte der Empfängnisverhütung, bei der Ahninnen der Alternativmedizin von der modernen cartesianischen Medizin verdrängt wurden. Zwei andere Gemälde koppeln Veganismus und invasive Pflanzen, die durch die Globalisierung in Städten gedeihen.

So zeigt sich in der Ausstellung, wie Gaia Fugazza und Haroon Mirza je unterschiedlich auf die zeitgenössische Lebenswelt verweisen und einen Brückenschlag leisten zwischen der technologisierten Gegenwart und urtümlichem Wissen. Es ist eine Ausstellung, die sowohl den Intellekt als auch all unsere unterschiedlichen Sinne anspricht.

Eröffnung: Donnerstag, 24. Oktober 18 – 20 Uhr
Künstlergespräch mit Giovanni Carmine
Direktor Kunst Halle Sankt Gallen um 19 Uhr

Written by Zero Zurich