Romantische Oper in drei Aufzügen
von Carl Maria von Weber (1786-1826)
Libretto von Friedrich Kind
Uraufführung: 18. Juni 1821, Königliches Schauspielhaus, Berlin
Premiere der Inszenierung von Ruth Berghaus: 20. Februar 1993, Opernhaus Zürich
Musikalische Leitung Nikolaus Harnoncourt
Inszenierung Ruth Berghaus
Szenische Einstudierung Gudrun Hartmann
Bühnenbild Hartmut Meyer
Kostüme Marie-Louise Strandt
Lichtgestaltung Jürgen Hoffmann
Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Ottokar – Cheyne Davidson
Kuno – Werner Gröschel
Agathe – Inga Nielsen
Ännchen – Malin Hartelius
Kaspar – Matti Salminen
Max – Peter Seiffert
Eremit – Robert Holl
Kilien – Volker Vogel
Samiel – Raphael Clamer
Chor der Oper Zürich
Orchester der Oper Zürich
Carl Maria von Webers romantisches Meisterwerk “Der Freischütz” war in der Zeit seiner Uraufführung ein ungeheurer Erfolg und fasziniert das Publikum bis heute mit seiner magisch-geheimnisvollen Atmosphäre, dem dramatischen Widerspiel von Gut und Böse und seiner grossartigen Musik. Ruth Berghaus, die international gefragte und streitbare Regisseurin aus der ehemaligen DDR, inszenierte den “Freischütz” im Jahr 1993 am Opernhaus Zürich und traf hier mit Nikolaus Harnoncourt auf einen der Pioniere der Originalklang-Bewegung. Obwohl hier zwei Temperamente aufeinanderprallten, die unterschiedlicher nicht sein könnten, waren sich beide Künstler einig in ihrer Bereitschaft, “ein bekanntes Werk neu zu denken” und das scheinbar so vertraute Stück ins Spannungsfeld geistiger Auseinandersetzungen zu stellen.
In ihrer “Freischütz”-Inszenierung erteilt Ruth Berghaus jeglichem Naturalismus eine radikale Absage. Bildsprache, Signale, Gestik und visuelle Brüche waren ihr wichtiger als ein blosses Nacherzählen der Handlung. Den “Freischütz” siedelt sie fernab von jenem dörflich-ländlichen Kolorit an, das man Webers Oper üblicherweise angedeihen lässt. Monumentale Flächen prägen das Bühnenbild von Hartmut Meyer und erscheinen in einer verflachten und verzerrten Perspektive. Blöcke farbigen Lichts fügen sich zu geometrischen Mustern und lassen Bilder entstehen, die an die Malerei des russischen Konstruktivismus erinnern. Angesichts solcher Kargheit treten Webers Orchesterbehandlung und seine Technik, mit charakteristischen Instrumentenkombinationen spezifische Stimmungen und Effekte zu erzeugen, umso stärker hervor.
Nikolaus Harnoncourt macht sich die intime Akustik des Opernhauses Zürich zu Nutze und zeichnet die vielen Klangbilder der Partitur in kräftigen Farben nach. Auch bei der 1999 hier im Mitschnitt zu erlebenden Wiederaufnahme stand dem Dirigenten ein herausragendes Ensemble zur Verfügung – darunter der Tenor Peter Seiffert als Max, die Sopranistin Inga Nielsen als Agathe und der Bass Matti Salminen als Kaspar.
Das Video on Demand der Aufzeichnung von “Der Freischütz” aus dem Jahr 1999 steht Ihnen hier von Freitag, 5. März, um 18.00 Uhr bis Montag, 8. März 2021, um 11.00 Uhr kostenlos zur Verfügung.
Das Streaming von Der Freischütz geniessen Sie kostenfrei. Möchten Sie Ihre Freude und Verbundenheit mit einer Spende zum Ausdruck bringen, dann können Sie dies gerne hier tun.
Written by Zero Zurich