Der französische Regisseur Philippe Quesne ist ein Atmosphärenmagier, berühmt für seine zugleich poetischen wie auch bizarr-fröhlichen Untergangsszenarien. Irgendwo zwischen Theater und Bildender Kunst entwirft er skurrile Welten voller tiefenentspannt charmanter Wesen, in die man sich unweigerlich verlieben muss.
Auch in “Farm Fatale” ist das nicht anders. Wir befinden uns in einer postapokalytischen Welt nach einer unbestimmten Umweltkatastrophe. Menschen gibt es hier keine mehr, auch die Tierwelt scheint ausgestorben. Nur fünf überaus sympathische Vogelscheuchen haben überlebt und sich in einer kleinen Kommune auf einer ehemaligen Farm zusammengefunden. Weil es keine Vögel mehr gibt, widmen sie sich nun anderem: Sie zeichnen liebevoll die aussterbenden Klänge der Natur auf, bereiten Protestschilder und Demonstrationsslogans vor, machen Musik, die sie übers Piratenradio in den Äther senden – und führen ein Interview mit der letzten überlebenden Biene. Dabei diskutieren sie existenzielle Themen wie Turbokühe, Insektensterben und Pestizide und träumen von einer besseren Zukunft.
Philippe Quesne hat einen ebenso aktivistischen wie traurigen, zarten wie katastrophalen, ironischen wie magischen Theaterabend geschaffen. Im abstrakten Bauernhof-Setting auf der Seebühne liegen die Strohballen wie Requisiten aus einer längst vergangenen Zeit herum. Unserer Zeit – fatalerweise.
Sprache: Englisch, Wallonisch, Deutsch
Übertitelungen: Deutsch
Alter: Interessant ab 14 Jahren
Written by Zero Zurich