Europas bedeutendster Theaterregisseur über sein Leben & Werk
Der Schweizer Theatermacher Milo Rau will nicht weniger als mit Kunst die Welt verändern.
Der Gründer des International Institute of Political Murder (IIPM) und Intendant des NT Gent macht mit seinen dokumentarischen Theaterstücken, die gesellschaftspolitische Konflikte aufdecken, weltweit von sich reden.
Sie erinnern sich an seine Stücke Die letzten Tage der Ceausescus, Hate Radio, Breiviks Erklärung oder Kongo Tribunal? Sie gelten als die ambitioniertesten politischen Theaterprojekt, die je inszeniert wurden. Weitere einflussreiche Projekte sind Five Easy Pieces, in dem Kinder die Verbrechen des Kindermörders Marc Dutroux nachspielen, oder Die 120 Tage von Sodom, wo behinderte Hora-Schauspieler das Stück von Pasolini inszenieren. Aktuell wird das Stück Orest in Mosul weltweit aufgeführt; antiker griechischer Stoff transportiert in die vom Islamischen Staat okkupierte Stadt im Irak.
Unter Lebensgefahr und hochgradig gefährlich für seine Ensembles produziert Milo Rau Theater, das wieder junges Publikum in die Säle lockt, das so politisch ist wie seit Jahrzehnten nicht mehr.
Scritto da Zero Zurich