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ven 08.06 2018

Vernissage - Andro Wekua

Dove

Kunsthalle Zürich
Limmatstrasse, 8005 Zuric Zurich

Quando

venerdì 08 giugno 2018
H 18:00

Quanto

free

Foto di Andreas Zimmermann

All is Fair in Dreams and War

Diesen Sommer zeigt die Kunsthalle Zürich die bisher grösste Einzelausstellung des aus Georgien stammenden Künstlers Andro Wekua. Zu sehen sind ältere und kaum bekannte, aber auch neuste Skulpturen, eine Auswahl aktueller Bilder, Collagen sowie, als Weltpremiere, sein neuster Film. Wekuas Kunst lässt niemanden kalt, ob man sie mag oder nicht. Sie ist unverfroren und intensiv, brilliert mit Wissen um Material, Form, Bildmacht und Inszenierung und besitzt einen ausgeprägten Sinn für Verführung und Ablehnung. Daraus entstehen soghafte und bisweilen unheimliche Räume. Sie sind Orte zwischen Vorher und Nachher und beschwören eine Gegenwart, wo die Zeit zu warten scheint.

Tritt man einen Schritt zurück, öffnet sich der Blick auf Motive, die der Künstler seit fast zwanzig Jahren wie ein Set von Schachfiguren in Stellung bringt: das Haus, die Landschaft, der Innenraum, das Tier, die Figur, das Gesicht, die Maschine. Wir kennen dieses Variieren, Ausformulieren und Neuverknüpfen von Motiven aus Musik, Literatur und Film. In der Kunst ist dieses Vorgehen etwas in Vergessenheit geraten oder wird fälschlicherweise mit Wiederholung gleichgesetzt. Wekuas Werk aber zeigt, wie wichtig Motive sind, wie sie Eindrücke, Erinnerungen und das Unsagbare umkreisen und einfangen. Daraus entstehen Seelenlandschaften, deren Tiefen man gerne wieder entrinnt und sei es, indem man die Ausstellung verlässt.

Dabei handelt es sich keineswegs nur um scheinbar zeitferne Innenwelten. Geschichte spielt hier eine wichtige Rolle – oder besser gesagt: eine andere Erfahrung von Geschichte. Wekuas Kunst ist seinen Interessen und seinem Leben im Westen seit 1995 verpflichtet, aber auch seiner Zeit davor in Sochumi, Tbilisi und im bürgerkriegsgeprägten Georgien. In diesem Werk trifft West auf Ost, beziehungsweise Ost auf West, aber nicht als Gegensätze, wie das viele gerne sehen möchten, sondern als komplexe und widersprüchliche Verstrickung.

Andro Wekua, 1977 in Sochumi (ehemalige Sowjetunion) geboren, lebt und arbeitet in Berlin.

Zur Ausstellung erscheint die erste umfassende Monographie zu Andro Wekuas Werk mit Beiträgen von Daniel Baumann, Pablo Larios, Paulina Pobocha und Ali Subotnick, Grafik von Dan Solbach, JRP/Ringier, Zürich 2018.

Die Ausstellung wird grosszügig unterstützt von Gladstone Gallery und Sprüth Magers.

Scritto da Zero Zurich