Seine blumigen, bunten und cineastischen Pop-Synthie-Perlen geben zu reden. Seine Topfschnitt-Frisur gibt zu reden. Und seine Konzerte geben ebenso zu reden. Gus Dapperton aka Brendan Rice vereint beides in Hülle und Fülle: Popappeal & Style. Und er überschüttet uns mit dem Lebensgefühl New Yorks, wo die Andersartigkeit trotz Donald Trump im Weissen Haus immer noch spriesst und gedeiht. An einem Tiefpunkt seines noch sehr jungen Lebens beschloss der heute 22-jährige Künstler, dass er von nun an nur noch sein Ding durchziehen will. Danach ging es nicht sonderlich lange, bis sein schillernder Hit “I’m Just Snacking” aus dem Jahre 2017 eine rekordverdächtige Zahl Spotify-Likes erntete, die bis heute auf 19 Millionen Klicks angewachsen ist. Über sein Debüt “Where Polly People Go To Read” sagt der DIY-Tausendsassa, der sämtliche Songs selber schreibt, mixt, produziert und mastert, dass es im Grunde das sei, was sich in seinem Kopf abspiele, inklusive ein paar emotionale Achterbahnen: „Vor langer Zeit habe ich diese zweideutigen, geschlechtslosen “Polly People” in Kritzeleien gezeichnet.“ Es seien eklektische kreative Typen, die keine Angst hätten, sie selbst zu sein. Eine Beschreibung, die auch auf Gus Dapperton ziemlich genau zutrifft. Seine Performance ist zweifelsohne ein grooviges, glitzerndes und vor allem very persönliches Gesamtpaket.