Fotografien von Gertrud Vogler & Poetische Provokationen: Die Sprache der Bewegung
Zürich 1980
Vor 40 Jahren wurde Zürich von einer urbanen Revolte erschüttert. Es war eine Rebellion gegen einen normierten und kontrollierten Alltag, gegen ein biederes, engstirniges und repressives soziales Klima, ein erbitterter und lustvoller Kampf für ein anderes urbanes Leben. Die Revolte hat zwei Jahre angehalten und das gesellschaftliche und kulturelle Leben Zürichs grundlegend verändert, mit Auswirkungen, die bis heute sichtbar sind. In dieser Ausstellung schauen wir zurück und nach vorne – in eine bewegte Vergangenheit und eine bewegende Zukunft.
Bewegter Alltag: Fotografien von Gertrud Vogler
Gertrud Vogler (1936–2018) war eine der wichtigsten zeitgenössischen Fotografinnen Zürichs. Sie arbeitete für verschiedene Publikationen und übernahm 1981 die Bildredaktion der WOZ. Sie konnte Aufnahmen von Orten machen, wo den einen der Zutritt verwehrt blieb oder andere sich gar nicht hin getrauten. Als Chronistin des Alltags und der sozialen Bewegungen schuf sie ein Werk von über 200 000 Fotografien, das heute im Schweizerischen Sozialarchiv der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Die erste grössere Einzelausstellung bietet Einblicke in bewegte Zeiten zwischen 1977 und 1993.
Poetische Provokationen: Die Sprache der Bewegung
Mit Zeitschriften, Songtexten, Videos, Tonaufnahmen, Flugblättern und Büchern zeigt diese Ausstellung, wie sich die 80er Bewegung Ausdruck verschaffte. Als Interventionsmedien zur Etablierung einer Gegenöffentlichkeit gedacht, verströmen die Texte bis heute eine besondere Kraft und entwickeln einen eigentlichen Sog. Sie sind oft explosiv, radikal und militant und entfalten zugleich sinnliche Verspieltheit und (Selbst-)Ironie. Eine multimediale Schau von Silvan Lerch und Anja Nora Schulthess (“Zürcher Mittelmeerfraktion – Verein für unerhörte Stadtgeschichten”).
Scritto da Zero Zurich