Das Department Fine Arts der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK präsentiert jedes Semester eine Serie öffentlicher Gespräche mit unterschiedlichen Gästen aus dem zeitgenössischen Kunst- und Kulturbereich.
Walead Beshty (*1976, London, Großbritannien) ist ein in Los Angeles lebender Künstler und Autor. Jüngste Einzelausstellungen wurden unter anderem im Kunst Museum Winterthur, Schweiz, im Musée d’art moderne et contemporain, Genf, im Barbican Centre, London, in der Power Station, Dallas, im Ullens Center for Contemporary Art, Peking, und in der Malmö Konsthall, Schweden / Centro de Arte Dos de Mayo, Madrid, gezeigt. Beshtys Arbeiten sind weltweit in Museumssammlungen vertreten, darunter das Guggenheim Museum, New York, das Hammer Museum, Los Angeles, das Los Angeles County Museum of Art, das Museum of Contemporary Art, Chicago, das Museum of Contemporary Art, Los Angeles, das Museum of Modern Art, New York, die Tate, London, das Victoria and Albert Museum, London, und das Whitney Museum of American Art, New York. Zu den Monografien über seine Arbeit gehören Walead Beshty: Selected Correspondences 2001-2010 (Damiani, 2010), Walead Beshty: Natural Histories (JRP|Ringier, 2011/2014), und Walead Beshty: Work in Exhibition 2011-2020 (Koenig, 2020).
In seinem künstlerischen Schaffen beschäftigt er sich mit dem Kunstsystem und wie dieses die Kunstproduktion beeinflusst. Er geht der Frage nach wie die daraus hervorgehenden Werke dieses wiederum zu prägen vermögen. Seiner Arbeit zugrunde liegt das Bewusstsein für die Wechselwirkungen des gesellschaftlichen Kontexts und der sozialen Bedingungen: Materialien, Produktionsverhältnisse, Atelier- und Ausstellungsräume, Transportsysteme, Institutionen und das Umfeld aus Bildung, Kritik, Publikum, Sammelnden, Kunstmarkt etc. Sie bestimmen mit, wie ein Werk entsteht, präsentiert und letztlich wahrgenommen wird.
Beshty begreift das Kunstsystem als Mikrosystem der globalisierten kapitalistischen Gesellschaft, die von Informationsaustausch und den dafür notwendigen Zirkulations- und Distributionsmechanismen gekennzeichnet ist. Kunstwerke sind in diesem Kontext nicht mehr bloss als autonome ästhetische oder formalistische Objekte denkbar, sondern sie werden je nach Situation stellvertretend für das klassische Kunstwerk auch zu dynamischen Objekten, Handelsware, Bedeutungsträgern, Transportgut, Nachrichtenspeicher, Fetisch, Forschungsgegenstand usw. Diese Stellvertreterfunktionen offenbaren sich in den Werken des Künstlers. Den Betrachtenden ihrerseits steht frei, welche Aspekte sie herausgreifen und verfolgen wollen – von der einfachen ästhetischen Kontemplation bis zur komplexen Gesellschaftskritik.
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Meeting ID: 959 1896 4642
Kennwort: 555677
Scritto da Zero Zurich