Soil to Soul versteht sich auch als Plattform für emotionale Themen – denn bodenbezogene Wissenssysteme sind maßgeblich geprägt durch das intuitive Erfahrungswissen vorangegangener Generationen. So entwickelten sich im Umgang mit Bodenflächen diverse landwirtschaftliche Grundmuster, kulturelle Produktionsprozesse bzw. ortsspezifische Traditionen. Die forschende Künstlerin Angela Ljiljanić stellt in diesem Zusammenhang die Frage nach der zukünftigen Inszenierung von Städten in Bezug auf die existenziellen, kulturellen und lokalen Bedeutungsdimensionen von Böden. Als Mitherausgeberin des Buches “Stadtwirte – von Sozialraumfarmen und Inklusionswirten” hat sie ein neuartiges Drehbuch für eine nachhaltige Stadtentwicklung produziert. Die Stadt soll nicht nur Lebens- sondern auch Produktionsraum sein, und zwar gleichermassen für ökologische Lebensmittel wie für vordergründig zweckfreie Naturerfahrung, inklusive Beschäftigungsstrukturen und kulturell attraktive Aufenthaltsumgebungen.
Gemeinsam mit der Künstlerin und Geschmacksforscherin Anneli Käsmayr hat sie zudem das Darreichungskonzept der “Terra Bar” entwickelt – Im Rahmen dieser kleinen Degustation erfahren wir, wie fruchtbare Erde, Gestein und Mikroorganismen schmecken, und in welchem Wirkkreislauf Bodenfruchtbarkeit und Salutogenese als Entstehung und Erhaltung von Gesundheit stehen.
Scritto da Zero Zurich