Schon mit ihren letzten beiden Alben hat die Kanadierin mit dem knappen Pseudonym unbedarfte Hörer in die Unterwasserwelt entführt. Sie alle hätten jederzeit wieder auftauchen können. Dass sie es nicht getan haben, kann nur daran liegen, dass der finstere Bluespop von Cold Specks so unfassbar wohliges Magenkribbeln verbreitet. Al Spx, deren Reich der Meeresgrund ist, hat träge treibende Lampionketten zwischen die Korallen gespannt und Hängematten aus Schlingpflanzen gewoben. Sie ist die kluge Hexe des Untergrunds, der man sich jederzeit ergibt.
Magische Achtziger-Synthies sind bei Cold Specks zu hören, und akustische und elektrische Gitarren mischen sich über einem schleppenden Beat zum bluesigen Bett für Geisterchöre. So weit sich ihre Musik auch breitet, im Kern stecken immer simpel gezupfter Folk und eine Stimme, die auch abseits der Bühne strahlt. Diese Stimme hat Stücke von Moby («A Case for Shame») bis hin zu den Swans («Bring the Sun») veredelt.

Im Herbst besucht Al Spx und ihre Band den Stall 6, es gibt wohl keine Jahreszeit, die sich besser eignen würde für ein Cold Specks Konzert!