Ende des Ersten Weltkriegs erschüttert die Schweiz ein landesweiter Generalstreik. Über 250’000 Arbeiter fordern bessere Lebensbedingungen. Der Bundesrat befürchtet eine gewaltsame Revolution wie in Russland und mobilisiert die Armee. Die Schweiz steht am Rande eines Bürgerkriegs. Nach nur drei Tagen kapitulieren die Arbeiter, aber die Folgen der Auseinandersetzung sind weitreichend. Eine 90minütige Doku-Fiktion arbeitet Ursachen und Hintergründe des Konflikts auf, unter anderem mit Reenactment-Szenen. Neben Schauspielern wie Fabian Krüger, Peter Jecklin oder Ralph Gassmann treten auch aktuell amtierende Parlamentarier auf.
Erstmals gelang es bei dieser Produktion im Ständeratssaal des Bundeshauses zu drehen. Die Parlamentspräsidenten Ivo Bischofberger (CVP) und Jürg Stahl (SVP) haben den Filmschaffenden ausnahmsweise erlaubt, die dramatischen Szenen einer damaligen Sonderdebatte im Ständeratssaal zu drehen. Weitere Dreharbeiten fanden in Zürich und Umgebung, Sursee und in Bern statt.
Die fiktionalen Szenen des Films orientieren sich eng an historischen Fakten. Im Mittelpunkt steht der damalige sozialdemokratische Nationalrat Robert Grimm (Ralph Gassmann), der das Streikkomitee leitete. Ihm gegenüber stehen Bundespräsident Felix Calonder (Peter Jecklin), der zu vermitteln versuchte und Oberstdivisionär Emil Sonderegger (Fabian Krüger). Ein Militarist, der seinen Truppen Handgranaten austeilte und seinen Soldaten folgenden Befehl erteilte: „Wo aus Häusern geschossen wird, ist Handgranatenwerfen befohlene Pflicht“.
Im Anschluss findet das Podium „Kosmopolitics – 100 Jahre Generalstreik – Macht streiken Sinn?“ im Forum statt. Der Eintritt ist frei.
Documentary, Schweiz, 2018
Dauer: 90 Minuten
Sprache: Dialekt/df
Freigabe: Alle
Verleiher: sonstige
Startdatum: 04.06.2018
Regie: Daniel von Aarburg
Drehbuch: Hansjürg Zumstein
Cast: Ralph Gassmann, Peter Jecklin, Fabian Krüger, Irina Wrona
Geschrieben von Zero Zurich