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Do 24.10 2019 – So 19.01 2020

Thomas Mann in Amerika

Wo

Museum Strauhof
Augustinergasse, 8001 Zurich

Wann

Donnerstag 24 Oktober 2019 – Sonntag 19 Januar 2020

Wie viel

6.00 - 10.00 CHF

Als das nationalsozialistische Deutschland Europa ins Chaos stürzt, wird Amerika zu Thomas Manns Heimat. Hier entstehen zentrale Werke wie „Doktor Faustus“, von hier wendet er sich via Rundfunk an die deutschen Hörerinnen und Hörer. Die Ausstellung „Thomas Mann in Amerika“ zeigt, wie der Schriftsteller für die Demokratie kämpft, sich für Frieden und Humanität einsetzt – und wie er in der Krise zu einer neuen, politischen Poetik findet.

Die Ausstellung nimmt Thomas Manns erste Kontakte zu Amerika (Reisen zwischen 1934 und 1938) und die Jahre im amerikanischen Exil (1938-1952) biographisch in den Blick. Dabei wird vor allem seine Rolle als Botschafter deutscher Kultur und als Vermittler für europäische Künstler sichtbar. Seine publizistische Tätigkeit – etwa für den Hörfunk – belegt das tiefgreifende politische Engagement des Dichters, das nicht zuletzt von der eigenen Familie gefordert und gefördert wird. Nach 1945 ändert sich Manns Verhältnis zu Amerika, in welchem die konservativ-isolationistische Politik der McCarthy-Ära bereits ihre Schatten voraus wirft. Der „Gedanke einer wiederholten Emigration“ (TB 18.7.1950) realisiert sich schliesslich mit der Rückkehr in die Schweiz 1952.

Zugleich rückt die Ausstellung auch Manns literarisches Schaffen während seiner Zeit in den USA in den Fokus: Im Zeichen der globalen Erschütterungen durch den Nationalsozialismus sucht auch der Autor nach einer neuen Haltung. Die neue Zeit verlangt das Ende einer rein ästhetischen Literatur, eines nunmehr verantwortungslosen l’art pour l’art. „Thomas Mann in Amerika“ zeigt dessen politische Poetik anhand der grossen Exilromane „Joseph, der Ernährer“ (1943), „Doktor Faustus“ (1947) und „Der Erwählte“ (1951) – ebenso wie die enge Verzahnung der Begriffe Politik und Kunst im Denken Thomas Manns.

Geschrieben von Zero Zurich