Ihr orientalischer 80ies-Viertelton-Synthesizer-Sound fährt als „Emotional Twist“ kräftig in die Beine und trifft gleichzeitig mitten ins Herz. Mit anderen Worten: TootArd eignen sich perfekt, um nach der langen Corona-bedingten Pause die Leichtigkeit des Sommers auf der Bogen-Bühne musikalisch einzuläuten. Im Sinn von: Vergessen, was war, geniessen, was ist. Das staatenlose Brüderpaar Hasan und Rami Nakhleh stammt aus dem Bergdorf Majdal Shams auf den von Israel besetzten syrischen Golanhöhen. Den Ort ihrer Kindheit und Jugend, wo ihre Familie noch heute lebt, haben sie jedoch bereits vor längerer Zeit verlassen, heute wohnen sie in der Schweiz. Ihr zweites Album „Migrant Birds“ ist ein orientalischer Disco-Wirbelwind und eine Hommage an die Dancefloor-Szenen des Nahen Ostens der 80er-Jahre. Seine Wurzeln verortet das Duo aber auch bei Pionieren wie Magdi al-Husseini und Ihsan Al-Munzer, die als erste Synthesizer in den arabisch-klassischen Stil einführten, oder Omar Khorshid, der als Gitarrist die legendäre Umm Kulthum begleitete. TootArds Oriental-Sound ist lebensprall, vielschichtig, voller good vibes, ein Weg in die Freiheit. Die Sehnsucht nach der alten Heimat, die ihrem Schicksal bis zum heutigen Tag nicht entkommen konnte, ist und bleibt jedoch die grösste Inspiration.