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Mo 20.10 2025

Premiere - Ein nacktes Ohr

Wo

Theater Neumarkt
Neumarkt, 8001 Zurich

Wann

Montag 20 Oktober 2025
H 19:00

In EIN NACKTES OHR AM HASENBEIN DER LIEBE, oder WIE MAN WIDER WILLEN KLÖTZE FLOHT – oder wie wir unter Freund*innen sagen: HASENBEIN – trifft Rebekka Kricheldorfs boulevardeske, zartderbe comédie auf Matthias Huser, der sich nach jahrelanger, preisgekrönter Arbeit in Film & Videokunst sowie postdramatischen Theatervorstössen, erstmals derart raubauzige Tonfälle schafft.

Umso gespannter sind wir, was diese gelenke Fügung sich ergänzender Geister wohl an schwungvollen gestalterischen Energien freizusetzen vermag! Denn Matthiasʼ Werk hat immer wieder ein scharfes Auge für die alltäglichen Probleme von klassistischer Unterdrückung bewiesen. Und Rebekkas Überschreibung von feydeauschem Boulevard-Theater (Kennen Sie, ja?), das schon damals die Bünzl*innen unter uns aufs Korn nahm, überträgt dies präzise in unsere Zeit. Ja, da kommen wirklich Welten zusammen.

Eine moderne Analogie für diese ordinär-frivole Farce könnte auch die Sitcom sein, die ja in ähnlicher Manier die Probleme marginalisierter Gruppen und Arbeiter*innen aufarbeitet, oder vielleicht die Bouffonnerie – nur nicht so clownisch. Es ist ganz hinreissend, die Transplantationen all dieser kleinen dramatischen Genres und Unterhaltungsformate in- und aneinander zu reiben. Was uns fast zwanglos zu Fragen von Unterhaltung und Spass in Zeiten der kommenden Katastrophe bringt – aber wir wollen auch nicht zu viel vorgreifen.

Denn im Endeffekt zählt bei dieser Form der Komödie die Bewegung mehr als Inhalte oder Charaktere. Rhythmus, Timing und Inbrunst übertrumpfen exakte politische Einordnung, was Matthiasʼ Inszenierung mithilfe von Schlagzeug-Beats, Pointenkaskaden und möglicherweise etwas Pyro völlig ausspielt.

Text: Rebekka Kricheldorf
Regie: Matthias Huser
Bühne: ortreport
Kostüm: Sophie Reble
Aussenblick: Oliver Roth
Live Musik: Michael Sauter
Regieassistenz: Robert Bohne
Kostümassistenz: Lise Terpoorten
Bühnenbildassistenz: Jana Brändle

Geschrieben von Zero Zurich