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Livie Fine Art

Marie Christine Schuh und Caspar Livie haben am 7. Juni die neue Galerie LIVIE FINE ART eröffnet

Geschrieben von Zero Zurich il 19 Juni 2019

Zu diesem Anlass wird eine Auswahl von Werken von Günther Förg, Katharina Grosse und Imi Knoebel zu sehen sein.

Die Eröffnungsausstellung der Galerie versammelt Werke von drei Künstlern deutscher Herkunft, die die Praxis der abstrakten Malerei auf unterschiedliche Weise entwickeln. Während sich ihre künstlerischen Techniken und Ziele unterscheiden, teilen sie ein gemeinsames Interesse an Themen wie Farbe in der abstrakten Malerei und die Frage, wie sich neue Ideen über Raum und Struktur in den Ausstellungsraum übertragen lassen. Damit überschreiten die Künstler die Grenzen zwischen Disziplinen und Medien, zwischen dreidimensionalen Räumen und ebenen Flächen. Förg, Grosse und Knoebel haben sich jeweils mit dem Erbe der modernen Malerei und der Notwendigkeit beschäftigt, mit Konventionen zu brechen, indem sie einen Beitrag zu einer neuen Formensprache der zeitgenössischen abstrakten Malerei leisten. Die Gruppenausstellung präsentiert eine Auswahl von Werken dieser drei Künstler in verschiedenen Medien und aus unterschiedlichen Phasen ihrer Arbeit, mit dem Ziel, vielfältige Aspekte der zeitgenössischen abstrakten Malerei zu zeigen.

Günther Förg 

Günther Förg (Füssen 1952 – 2013 Freiburg im Breisgau) gilt als einer der bedeutendsten deutschen Künstler der Nachkriegsgeneration. Förg beschäftigte sich mit dem Erbe der modernen Kunst indem er durch visuelle Referenzen auf frühere Meister der Moderne hinweist. Durch eine nur scheinbar rasche Ausführung, die leichte Unvollkommenheiten hinterlässt und so Zeichen des menschlichen Schaffensprozesses sichtbar macht, führt uns der Künstler auf die Allgegenwart der Vergangenheit und unsere Beziehung zu ihr vor Augen. Mit Imi Knoebel verband Günther Förg das Interesse an der Arbeit in Wiederholungen und Serien, und er verwendete die Linie als Werkzeug zur Manipulation des Bildraums. Diese Themen untersuchte er in verschiedenen Medien, von Wandmalereien, Fotografien, oft in Gegenüberstellung mit Spiegeln, Arbeiten auf Leinwand, Papier und Blei. Das Stedelijk Museum in Amsterdam und das Dallas Museum of Art in Texas haben Günther Förg kürzlich (2018-19) die große Retrospektive „A Fragile Beauty“ gewidmet.

Imi Knoebel

Imi Knoebel, 1940 in Dessau als Klaus Wolf Knoebel geboren und Schüler von Joseph Beuys an der Kunstakademie Düsseldorf, wird als einer der konsequentesten Künstler der abstrakten Nachkriegskunst geschätzt. Knoebel bezeichnet sich selbst eher als „Maler“ denn als „Künstler“ und betont damit das Handwerkliche am Kunstprozess. Das Erbe der modernen Kunst ist für Knoebel ebenso wichtig wie für Förg, wobei er einen anderen Ansatz vertritt. Ausgehend von Kasimir Malewitsch’ Schwarzem Quadrat von 1915, welches er als Nullpunkt der modernen Malerei sieht, nimmt er dies zum Anlass eines Neubeginns und strebt ähnlich wie Malewitsch danach, Ikonen seiner Zeit zu schaffen. Sowohl Farbe als auch Linie waren für Knoebel in dieser Hinsicht schon immer wichtige Themen. Während Blinky Palermo prägend für den Einsatz von Farbe war, untersuchte Knoebel das Verhalten der Linie im Raum durch umfangreiche Studienreihen während seiner Zeit an der Düsseldorfer Kunstakademie. In den letzten Jahren wurden Einzelausstellungen von Imi Knoebel’s Werken im Museum Haus Konstruktiv, Zürich (2018); Museum der Bildenden Künste, Leipzig (2016); Musée National Fernand Léger, Biot (2016) und der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf (2015) gezeigt.

Katharina Grosse

Katharina Grosse, 1961 in Freiburg im Breisgau geboren und in Berlin ansässig, erweitert den Begriff der Malerei in einem scheinbar mühelosen Spiel zwischen explosiver Farbe und Raum, und schafft durch die scheinbare Veränderung der bestehenden Architektur räumliche Gesamtkunstwerke. Wie auch bei Imi Knoebel ist Farbe ein wichtiges Thema für die Künstlerin. Durch den Farbauftrag mit einer Sprühpistole erweitert sie ihren Körper durch ein mechanisches Gerät, und kreiert Schicht für Schicht neue Bildwelten. In ihren temporären Installationen wird nicht nur ein Gemälde betrachtet, sondern der Besucher erlebt ein vollständiges Eintauchen in das Werk: Wände, Böden und Decken verschmelzen zu einem Ganzen. Eng mit den Installationen verbunden sind die im Atelier entstandenen Arbeiten auf Leinwand oder Papier, die das gleiche Bildvokabular anwenden und oft als wichtiger Bestandteil der Installationen dienen. Katharina Grosse’s Werk ist weltweit in bedeutenden Museen und Privatsammlungen vertreten. Einzelausstellungen wurden der Künstlerin in den folgenden Museen gewidmet: Museum of Fine Arts, Boston, MA (2018); Chi K11 Kunstmuseum, Shanghai, China (2018); National Gallery, Prag, Tschechien (2018); Rockaway! MoMA PS1, Fort Tilden, Queens, NY (2016); Museum Frieder Burda, Baden-Baden, Deutschland (2015). Eine Sonderausstellung zu den Arbeiten der Künstlerin auf Papier war 2015 im Museum
Wiesbaden, Deutschland, zu sehen.

Marie Christine Schuh und Caspar Livie

Marie Christine Schuh und Caspar Livie, seit langem leidenschaftliche Kunstsammler, eröffnen im Frühjahr 2019 Livie Fine Art im Herzen von Zürich. Die Galerie ist auf den Handel mit der klassischen Moderne und zeitgenössischer Kunst spezialisiert. Caspar, seit langem im Kunsthandel seiner Familie in München involviert, und Marie Christine, die über jahrelange Erfahrung in internationalen Galerien und Kunstmessen verfügt, beraten mit ihrer umfassende Expertise auf dem internationalen Kunstmarkt sowohl etablierte als auch neue Sammler.

Durch ihr umfangreiches Netzwerk haben sie wichtige Werke in internationalen privaten und institutionellen Sammlungen platziert. Da Kunstwerke oft am besten in der Gegenüberstellung und als Teil eines Kontinuums verstanden werden, gestalten Marie Christine und Caspar Ausstellungen, in denen Werke miteinander in Dialog gesetzt werden, wobei ein besonderer Fokus auf deutschen, österreichischen und amerikanischen Künstlern liegt.

Die Ausstellung ist bis 19. Juli 2019 zu sehen.
Öffnungszeiten: Dienstag – Donnerstag 11 – 18 Uhr, and nach Vereinbarung