Die Ausstellung basiert auf dem Roman Die Trauer der Tangente von Fabian Saul. Verlust, Erinnerung und politische Trauer werden darin in ihrer Vielschichtigkeit erkundet. Zwölf Tage lang bewegen sich die Protagonist*innen durch die leere Wohnung eines verstorbenen Freundes – ein Raum, in dem zurückgelassene Texte, Musik, Filme und Stimmen der Vergangenheit widerhallen. In dieser Erfahrung keimt die Suche nach einer schwachen Hoffnung, nach der Möglichkeit einer anderen Zukunft.
Hier wird Trauer nicht als private Bewältigung verstanden, sondern als eine Methode des emphatischen, vielstimmigen Weltbezugs. Die Ausstellung überträgt diese Suche in einen immersiven Raum, in dem Stimmen, Spuren und Geschichten in Dialog mit den Besucher*innen treten. Sie erschafft ein hybrides Erlebnis an der Schnittstelle von Musik, Literatur, Aktivierung und kollektiver Wissensbildung. Das Buch endet nicht mit seiner Veröffentlichung – es öffnet sich, wird begehbar, wird zum Gespräch, weitergeschrieben und verändert durch die Hände der Lesenden.
Die Ausstellung ist eine Kooperation zwischen dem Migros Museum für Gegenwartskunst und zürich liest 2025.
Künstlerische Konzeption: Fabian Saul
Kuration: Tasnim Baghdadi
Written by Zero Zurich