Aktuelles Album: Compassion
Er war der Ninja, der aus dem Nichts kam. Mit der EP «Dagger Paths» setzte er in den ganz frühen Nullerjahren ein erstes Signal. Eine Sammlung düster schimmernder Tracks, deren Soundgewimmel um verblasene Dub-Strukturen herum angeordnet waren. Die Fachpresse jubilierte, doch in der Folge tauchte Matthew Barnes einfach ab und liess sein Projekt Forest Swords im luftleeren Raum verweilen. Erst Jahre später lieferte er dann das reguläre Debütalbum «Engravings» – um sich anschliessend, nach gefeierten Auftritten, erneut rar zu machen.
Im Frühling 2017 folgte der Zweitling «Compassion», auf dem Barnes sein psychedelisch grundiertes Klangschaffen noch einmal konsequent weiterentwickelt hat. Es geht ihm um die perfekte akustische Installation von Klangschraffuren, Hallfahnen, Effektschatten, Sprachfetzen, Knister-Beats, Drohkulissen, industriellem Dröhnen und beklemmenden Summtönen. Neuerdings sind sogar verfremdete Chöre zu hören. Der Meister selbst bleibt hingegen ganz weit hinten im Verborgenen. Wie sich das für einen Schattenkünstler gehört.