Wir bauen unsere Realität, teilen sie. Plötzlich beginnt sich ein Bild zu verändern – und weist auf anderes hin.

Schönes , Hässliches, Fremdes, Abstruses – wir schauen, ordnen, bauen uns eine Realität, die wir mit andern teilen. Und plötzlich beginnt sich ein Bild zu verändern. Meist subtil, manchmal springt es einen an – und weist auf etwas ganz anderes hin. Dinge werden zu menschlichen oder Tierwesen, Wörter mehrdeutig. Das Gesehene erscheint plötzlich abstrakt. Das Alltägliche öffnet sich.

Aber was ist überhaupt die Realität? Fellini prägte den Satz:“ Der einzig wahre Realist ist der Visionär.“ Dieser Satz prangte jahrzehntelang an der Fassade des Kinos Nord Süd und berührte mich immer wieder.

Es geht letztlich um ein Spiel mit der Realität, mit subtilen oder auch kruden Erweiterungen, Ironisierungen – Öffnung ins Reich der Phantasie, die im Alltag oft zu kurz kommt.

Oft ist das Gezeigte nur flüchtig, für Momente fassbar. Das Smartphone eignete sich darum auch bestens für diese Momentaufnahmen, ist es doch stets griff- und schussbereit.

Im Zeitalter der intensiven Bildbearbeitung stellt sich die Frage es Originals neu. Jedes auffällige Bild steht im Verdacht, aufgepeppt zu sein. Deshalb an dieser Stelle ein Statement: bei den ausgestellten Fotografien wurde nur der Bildausschnitt teilweise verändert, selten das Licht retuschiert. Ansonsten gab es keine Eingriffe. Coups d’oeil eben.