James Mangold, USA 2005; 136′ E/df (35 mm, Farbe, Scope)

Mit Joaquin Phoenix, Reese Witherspoon, Ginnifer Goodwin, Robert Patrick, Dallas Roberts, Dan John Miller, Larry Bagby, Shelby Lynne, Tyler Hilton, Waylon Malloy Payne

Die Lebens- und Erfolgsgeschichte von Johnny Cash und die vertrackte Liebe zu seiner Sängerkollegin June Carter stehen im Zentrum dieses eindrücklichen Biopics.

Es war das Jahr 1955, als ein frisch verheirateter, unscheinbarer Sänger und Gitarrist, der sich J. R. Cash nannte, das bald schon sehr berühmte Sun Studio in Memphis betrat, um sich nach den Modalitäten für eine Plattenaufnahme zu erkundigen. Dies sollte die amerikanische Kultur nachhaltig beeinflussen, denn mit seiner dunklen, unverwechselbaren Stimme trug er intensive, aus dem Leben gegriffene und auch musikalisch mitreissende Songs vor, wie man sie bis dahin nicht gehört hatte. Es begann die steile Karriere des Ausnahmemusikers Johnny Cash. Und seine Annäherung an die Country-Sängerin June Carter – eine Seelenverwandte, die ihm schon als Bub 1944 im Radio aufgefallen war und zu der er sich stark hingezogen fühlt. Cash, nun oft wochenlang unterwegs, getrennt von seiner Familie und mit dem plötzlichen Ruhm, dem Stress sowie den Groupies überfordert, beginnt zu trinken und exzessiv Tabletten zu schlucken. Ehekrise, Absturz und tiefer Fall sind die Folge. Doch der “man in black” stellt sich seinen Dämonen und macht sich auf den langen Weg zu sich selbst – unterstützt von der Frau, die im Verlauf der Jahre zur Liebe seines Lebens geworden ist.

James Mangolds formal recht konventionelle Filmbiografie besticht vor allem durch die beiden grandiosen Hauptdarsteller, die sämtliche Johnny-Cash- und June-Carter-Songs selbst interpretieren und dabei Akzent, Phrasierung, Mimik und Performance der beiden Musikerlegenden verblüffend gut treffen. Das ist sehr berührend, wenn Phoenix und Witherspoon die berühmten Duette des Paars anstimmen.