Cinépassion – Kommentar: Wiebke Rüegg-Kulenkampff

Ein Herbst in Buenos Aires. Marina, Sofia und Violeta, drei Schwestern auf der Schwelle zum Erwachsenwerden, sind nach dem plötzlichen Tod ihrer Grossmutter, die stets für sie gesorgt hat, unvermittelt auf sich selbst gestellt. Was entfaltet sich zwischen den Geschwistern im Hin und Her von Trauer und Lebenslust, von Sehnsucht nach Zusammenhalt und heimlichen Ausbruchswünschen? Was bricht auf, wenn der Rahmen des Zusammenhalts brüchig wird, ein Rahmen auch für Familiengeheimnisse, Verschwiegenes und Tabus – und all dies nicht nur zufällig auf dem Hintergrund von Argentiniens Geschichte? Abrir Puertas y Ventanas, ein dichter und von szenischer Intensität ohne Pathos getragener Film, wurde 2011 am Filmfestival von Locarno mit dem goldenen Leoparden ausgezeichnet.

REGIE MILAGROS MUMENTHALER
ARGENTINIEN
98 MIN.
CAST: MARÍA CANALE, MARTINA JUNCADELLA, AILÍN SALAS, JULIÁN TELLO