Einige Betrachtungen von Ilma Rakusa
Lyrik ist das kompakteste und musikalischste, das persönlichste und welthaltigste, das freieste und kühnste literarische Genre. Formen kennt sie viele: vom dreizeiligen Haiku bis zur mehrstrophigen Ballade, vom Sonett bis zum Prosagedicht, vom strengen Anagramm bis zum Rap – immer intensiv, bilder- und gedankenreich, ungewöhnlich und augenöffnend.
Schwierig, sagen manche, aber stimmt das wirklich? Was hält uns ab, Gedichte zu lesen, laut aufzusagen, jedes Wort auf der Zunge zergehen zu lassen und dem Klang zu lauschen, der da entsteht. Denn Gedichte sind auch Klang, Sprachmusik vom besten, die den Sinn aber nicht aussen vor lässt. In ihrem Vortrag, der sich Gedichten der Ausstellung sowie weiteren widmet, betont die Lyrikerin Ilma Rakusa, dass erst die Einheit von Klang, Form und Inhalt den Zauber eines gelungenen Gedichts ausmacht, ob dieses von Liebe oder Einsamkeit, vom Gesicht oder einer Landschaft spricht.
Anmeldung: vermittlung@strauhof.ch
Scritto da Zero Zurich