Oper in drei Bildern von Erich Wolfgang Korngold (1897–1957)
Libretto von Paul Schott (Julius und Erich Wolfgang Korngold) nach dem Roman
“Bruges la morte” von Georges Rodenbach
Musikalische Leitung Lorenzo Viotti
Inszenierung/Bühnenbild Dmitri Tcherniakov
Kostüme Elena Zaytseva
Lichtgestaltung Gleb Filshtinsky
Video Tieni Burkhalter
Choreinstudierung Ernst Raffelsberger
Dramaturgie Beate Breidenbach
Paul Eric Cutler
Marietta/ Marie Vida Miknevičiūtė
Frank/ Fritz der Pierrot Björn Bürger
Brigitta Evelyn Herlitzius
Juliette Rebeca Olvera
Lucienne Daria Proszek
Gaston Raúl Gutiérrez
Victorin Nathan Haller
Graf Albert Álvaro Diana Sanchez
Stimme Prolog Daniel Hajdu
Marie Iryna Das
Philharmonia Zürich
Zusatzchor der Oper Zürich
SoprAlti der Oper Zürich
Kinderchor
Statistenverein am Opernhaus Zürich
In Erich Wolfgang Korngolds Oper Die tote Stadt geht es um einen jungen Mann, dessen über alles geliebte Frau Marie früh verstorben ist. Paul zieht sich zurück und gibt sich ganz seinem Schmerz über diesen Verlust hin, bis eines Tages Marietta auftaucht, die ihn an Marie erinnert. Paul verfällt Marietta, die längst vergessene Sehnsüchte in ihm weckt, und steigert sich in eine regelrechte Obsession. Doch zugleich kämpft er mit dem Gefühl, seiner verstorbenen Frau untreu zu sein, und mit einem Gefühl der Schuld. Als Marietta mehr und mehr Raum in seinem Leben beansprucht und gegen die ständige Präsenz der Toten rebelliert, tötet Paul Marietta. Doch kurz darauf ist er sich nicht mehr sicher: Hat er Marietta tatsächlich getötet? Warum scheint sie dann plötzlich wieder da zu sein? Kann er seiner eigenen Wahrnehmung noch trauen?
Erstmals gezeigt 1920, traf Korngolds dritte Oper den Nerv jener Zeit, wie der sensationelle Erfolg der Uraufführung, die damals zeitgleich in Köln und Hamburg stattfand, bewies. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Korngold, der wegen seiner jüdischen Abstammung in die USA emigriert war und für Hollywood Filmmusik schrieb, eine Zeit lang vergessen; seit den 70er Jahren werden seine Werke an vielen deutschen und internationalen Bühnen mit grossem Gewinn wiederentdeckt.
Mit dieser Produktion kehrt Dmitri Tcherniakov ans Opernhaus Zürich zurück, der die erste Spielzeit unter der Intendanz von Andreas Homoki eröffnete und seither Opern auf der ganzen Welt inszenierte; in Zürich brachte er nach Jenůfa 2012 auch Pelléas et Mélisande und Die Sache Makropulos auf die Bühne. Nun wird er sich mit der Feinnervigkeit und psychologischen Genauigkeit, die für seine Regiehandschrift charakteristisch sind, der Toten Stadt annehmen. Den farbigen Orchesterrausch, der in Korngolds Partitur steckt, wird der Schweizer Dirigent Lorenzo Viotti entfesseln, zurzeit Generalmusikdirektor an der Nationalen Oper in Amsterdam. In den anspruchsvollen, aber auch sängerisch sehr dankbaren Hauptrollen sind Vida Miknevičiũte und Eric Cutler zu erleben.
Scritto da Zero Zurich