Mary Heilmann kehrt zurück nach Zürich: Die Galerie Hauser & Wirth in der Limmatstrasse zeigt mehr als 30 Zeichnungen der Künstlerin, aus den Jahren 1975 bis 2005.
Die aktuelle Präsentation bezieht sich auf die von Hauser & Wirth New York im vergangenen Jahr ausgerichtete Schau “Daydream Nation” und setzt deren intensive Betrachtung der langjährigen Zeichenpraxis Heilmanns fort. Gleichzeitig veröffentlicht der Verlag Hauser & Wirth eine Neuerscheinung: “Mary Heilmann. Works on Paper: 1973–2019.”
Mary Heilmann (Jahrgang 1940) wuchs in San Francisco und Los Angeles auf. Sie beendete zunächst ein Studium in Literatur und erwarb dann einen M.A. in Keramik und Bildhauerei an der University of California, Berkeley. Erst 1968, nach ihrem Umzug nach New York, begann sie zu malen. Ihrer Zeichenpraxis, die in die frühen 1970er-Jahre zurückreicht, ist sie bis heute treu geblieben.
Von Aquarellstudien bis hin zu Werken, die eigenständige Gemälde auf Papier darstellen, vereint die Schau “Mary Heilmann. Works on Paper” eine Auswahl selten oder bisher nie gezeigter Zeichnungen verschiedener Formate und Materialität und ist eine Hommage an Heilmanns Talent, komplexe Bilder und Ideen in vermeintlich einfache geometrische Formen und abstrakte gestische Markierungen zu kleiden.
Viele der bekanntesten und meistbewunderten Serien der Künstlerin – Fächer, Stühle, Sarapen, Gitter – sind in der Installation vertreten, neben Zeichnungen, die sich in ähnlicher Form in bedeutenden Sammlungen europäischer Museen befinden. “Untitled Watercolor Study” (ca. 1983-1986) ist eine von zwei Zeichnungen, die Mary Heilmann als Hommage an den niederländischen Maler Piet Mondrian im Rahmen einer Werkserie angefertigt hat, zu der auch “M” (1985) gehört, ein Gemälde, das heute Teil der Sammlung des Museums Kunstpalast ist. “Islands” (1988), eines der grösseren hier ausgestellten Aquarelle, entstand nach dem Vorbild von “Laurens” (1986), einem Ölgemälde auf Leinwand, das sich im Museum De Pont befindet.
Die in Zürich gezeigten Werke dokumentieren nicht nur, dass Heilmann oft in Serien arbeitet, sondern auch, dass sie dazu tendiert, bestimmte Anordnungen von Form und Farbe im Laufe der Zeit zu wiederholen und neu zu interpretieren. “Broken Study” (2005) ist eine solche Neukomposition, die Elemente einer rund 15 Jahre zuvor entstandenen “Aquarellstudie ohne Titel” (ca. 1989) in Rot, Schwarz und Weiss mit einem Netzgebilde kombiniert, das an “Blue Net” (1991) erinnert.
Mary Heilmann ist bekannt für ihre Arbeit in verschiedenen Medien und für Installationen, die spielerisch unterschiedliche Werke kombinieren. Daher ist im Rahmen dieser Schau auch eine Auswahl ihrer Keramikskulpturen und skulpturalen Stühle zu sehen.
Mary Heilmann gilt als eine der wichtigsten Vertreterinnen der zeitgenössischen abstrakten Malerei und ist vor allem dafür bekannt, in ihrem Werk, das unter anderem Gemälde, Keramiken und Möbel umfasst, persönliche und kulturelle Einflüsse sowie traditionelles Kunsthandwerk zu verbinden.
Noch bis Oktober 2025 widmen sich zwei grosse Museumsausstellungen der Künstlerin: “Mary Heilmann. Starry Night” im Dia Beacon in Beacon (NY) und “Mary Heilmann: Water Way” im Guild Hall in East Hampton (NY). Das Whitney Museum of American Art zeigt bis Januar 2026 “Mary Heilmann: Long Line”, eine anlässlich des zehnjährigen Bestehens des neuen Museumsgebäudes in Downtown Manhattan speziell für diesen Standort konzipierte Installation.
Werke von Mary Heilmann sind in vielen bekannten internationalen Sammlungen vertreten, unter anderem im Museum of Modern Art (New York), im Whitney Museum of American Art (New York) und im Museum Ludwig (Köln) in Deutschland.
Scritto da Zero Zurich