Katie Crutchfield singt unter dem Künstlernamen Waxahatchee zu nostalgischem Indierock über und gegen das Erwachsenwerden, jerks und jocks und Dinge von denen ihr schlecht wird

Es sind Alben, die in keiner modernen Plattensammlung fehlen dürfen. Nicht zuletzt der grossartigen Titel wegen: «American Weekend», «Cerulean Salt», «Ivy Tripp». Ein beeindruckender Katalog, den Katie Crutchfield unter ihrem sperrigen Projektnamen eingespielt hat. Und dieser Sammlung fügte sie diesen Sommer ihr neustes Werk «Out in the Storm» hinzu. Dafür hat sie die bis anhin gepflegte Aufnahmetradition (Homerecording mit ein paar Freunden) hinter sich gelassen und ist stattdessen mit Produzentenlegende John Agnello (Dinosaur Jr., Screaming Trees, Sonic Youth) in ein handelsüblich hergerichtetes Studio gezogen, um dort zehn Songs live einzuspielen. Auf ein paar Stücken wirkt ihre Schwester Allison mit, deren Band The Fizz in Zürich auch das Vorprogramm bestreitet. Alles wird ohne viel Gefrickel und Basteleien abgewickelt, dafür mit einer ordentlichen Portion Schmiss. Und das steht der Frau aus Alabama sehr gut an. Denn sie führt konsequent das fort, was Musikerinnen wie Liz Phair, Juliana Hatfield, Veruca Salt, The Breeders und Sleater-Kinney in früheren Jahrzehnten sorgsam als Tradition angelegt haben. Es ist stilsicher, rockt und sprüht Funken – bis schliesslich alle Herzen Feuer fangen.