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gio 26.10 2017 – dom 14.01 2018

Marguerite Humeau - RIDDLES (Final Beats)

Dove

Haus Konstruktiv
Selnaustrasse 25, 8001 Zurich

Quando

giovedì 26 ottobre 2017 – domenica 14 gennaio 2018
H 11:00 - 17:00

Quanto

12.00 - 18.00 CHF, Bis 18 Jahre, Gönner, Mitglieder: Eintritt frei

Gewinnerin des Zurich Art Prize 2017

Das Museum Haus Konstruktiv und die Zurich Insurance Group Ltd freuen sich sehr, mit Marguerite Humeau die diesjährige Gewinnerin des Zurich Art Prize zu würdigen und anlässlich der zehnten Ausgabe des international renommierten Preises eine wichtige Neuerung bekannt zu geben: Zur bisherigen Summe von CHF 80’000, die jeweils in eine Einzelausstellung im Museum Haus Konstruktiv fliesst, wird ab 2017 dem Preisträger/der Preisträgerin zusätzlich ein Preisgeld in Höhe von CHF 20’000 zugesprochen.

Marguerite Humeau (geb. 1986 in Cholet, Frankreich, lebt in London) ist in den vergangenen Jahren mit ihren grossformatigen Installationen, organisch und kreatürlich anmutenden Skulpturen bekannt geworden, die meist in farbig gestalteten Räumen präsentiert wurden. In ihren Werkkonzeptionen geht Humeau oftmals von prähistorischen Ereignissen, wissenschaftlichen Theorien und okkulten Überlegungen aus.

Zu RIDDLES (Final Beats) wurde Marguerite Humeau durch Gespräche mit Archäologen angeregt, die sich mit dem prähistorischen Massenfriedhof Jebel Sahaba im Sudan auseinandersetzen. Hier wurden in den 1960er Jahren die Überreste von 59 Menschen entdeckt, darunter auffallend viele, die nachweislich gewaltsam zu Tode gekommen sind. Studien über erste Kriegsdarstellungen der Menschheitsgeschichte vor über 13’000 Jahren in Ägypten und Assyrien führten die Künstlerin zur Hypothese, derzufolge die frühe Menschheit die Figur der Sphinx als göttliches Wesen zum Schutz vor feindlichen Angriffen erfunden hat. Die Sphinx als schicksalhaftes Mischwesen zwischen Mensch und Tier, das anhand eines Rätsels über Leben und Tod entscheidet, begreift Humeau als Hybrid aus allen möglichen lebensbedrohlichen Angreifern.

Bezugnehmend auf dieses ambivalente Motiv von Schutz und Bedrohung zeigt Humeaus für die Ausstellung neu geschaffene Sphinx OTTO besonders abschreckende Züge: Die raumgreifenden Flügel gleichen denen eines zum Flug ansetzenden Geiers. In frühen Kriegsdarstellungen wurde der Geier nicht nur im Kampf mit Menschen, sondern auch als deren Aasfresser dargestellt. Humeau überträgt Motiv und Bedrohungsszenario auf unsere von abscheulichen Kriegen und technologischen Entwicklungen geprägte Welt und bringt Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zusammen. Die Ausstellung oszilliert somit zwischen mehreren Welten und verschiedenen Zeiten, zwischen Fakten und Fiktionen – und sie untersucht, wie Wissen über Mythen und fragmentarische Überlieferungen generiert wird.

Die Jury wählte Marguerite Humeau als Preisträgerin aus, weil ihre Arbeiten eine eigenständige, von wissenschaftlicher Neugier und Exaktheit geprägte Position formulieren und Parallelen zur wissenschaftlichen Basis der konstruktiv-konkreten Kunst aufweisen.

Zu den wichtigsten Ausstellungen von Marguerite Humeau zählen, neben den Einzelpräsentationen im Schinkel Pavillon, Berlin (2017), im Palais de Tokyo, Paris (2016) und im Nottingham Contemporary (2016/17) ihre Ausstellungsbeteiligungen an der High Line, New York (2017), der Seoul Biennale (2016), der Manifesta 11, Zürich (2016) und in folgenden Institutionen: TBA 21 – Thyssen-Bornemisza Art Contemporary Augarten, Wien (2015), Serpentine Gallery, London (2014), Victoria and Albert Museum, London (2014), Hayward Gallery, London (2014), MoMA, New York (2014), Nottingham Contemporary, De La Warr Pavilion (2013) und Barbican Art Gallery, London (2011).

Humeaus Werk wurde u.a. mit dem Royal British Society of Sculptors Bursary Award ausgezeichnet, mit dem vom Arts Council England vergebenen Grant for the Arts und mit dem RCDAV research grant der HEAD in Genf.

Scritto da Zero Zurich