Nach dem Roman von Ulrich Alexander Boschwitz in einer Bearbeitung von Armin Kerber und Manon Pfrunder
Uraufführung
Regie Manon Pfrunder / Bühne Sandra Antille / Kostüme Iva Ivanova / Sounddesign und Musik Martin Hofstetter / Video Timo Raddatz
Mit Klaus Brömmelmeier, Vera Flück, Matthias Neukirch
Berlin, November 1938. Der jüdische Kaufmann Otto Silbermann, ein angesehener und wohl situierter Bürger, wird Zeuge und Betroffener der Novemberpogrome. Mit seinem letzten Geld versucht er ins Ausland zu gelangen, nachdem er seine Wohnung fluchtartig verlassen muss. Gefangen im Dilemma, weder die deutsche Grenze passieren, noch in sein altes Leben zurückkehren zu können, bleibt ihm am Ende nur die „Emigration“ in die Deutsche Reichsbahn. Als Fremder im eigenen Land taucht Silbermann unter und fährt kreuz und quer durch das nationalsozialistische Deutschland. Dabei begegnen ihm gewaltbereite NS-Parteigenossen, gefühllose Mitläufer, angsterfüllte Verfolgte, aber auch mutige Menschen, die ihm ihre Hilfe anbieten. Station um Station geht die Reise der deutschen Katastrophe des 20. Jahrhunderts entgegen. Manon Pfrunder inszeniert den 1939 vom damals 23-jährigen Ulrich Alexander Boschwitz geschriebenen und nun neu entdeckten Roman „Der Reisende“ und setzt seinen lakonischen, berührenden und spannenden Text zeitgenössisch in Szene.
Geschrieben von Zero Zurich