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Do 23.01 2020

Premiere - Der Mensch erscheint im Holozän

Wo

Schauspielhaus Pfauen
Rämistrasse, 8001 Zurich

Wann

Donnerstag 23 Januar 2020
H 20:00

Wie viel

25.00 - 110.00 CHF

Ein Visual Poem nach Max Frisch

„Der Mensch bleibt ein Laie.“ (Max Frisch) – Da rutscht ein Berg ab und ein Mensch verliert sein Gedächtnis. Viel mehr passiert erst einmal nicht in der Erzählung Max Frischs, die vor 40 Jahren erschienen ist. Der Protagonist Herr Geiser und der Berg driften sanft ins Vergessen. Die Katastrophe dauert und es gibt Schönes in ihr. So auch heute, da dem erdgeschichtlichen Zeitalter Holozän, in dem die Erde sich seit knapp 12.000 Jahren befindet, der Rang abgelaufen wird vom Anthropozän, dessen Name (anthropos = ‹Mensch› auf Altgriechisch) dem menschlichen Einfluss auf die Erdgeschichte Rechnung trägt. Es wird eine Zeit nach der menschlichen geben, so wie es eine Zeit vor ihr gab: „Katastrophen kennt allein der Mensch, die Natur kennt keine Katastrophen“, – schreibt jedenfalls Max Frisch. Wird aber womöglich der Mensch, so mag man fragen, in letzter Minute nicht doch von seiner Erfindungsgabe gerettet, von seiner innigen Beziehung zur Technologie? Unter einem fast zärtlichen Blick verschwindet der Mensch und Demenzkranke Herr Geiser in der Erzählung – statt der Erdmassen erodiert hier langsam ein Selbst. Aber: Liegt im Vergessen nicht auch eine Erleichterung? Die Ästhetik Alexander Giesches, die sich immer zwischen Virtuellem und Analogem, zwischen Simulation und allzu Realem bewegt, macht die Schönheit in der Katastrophe und ihre Potenziale zur Heilung spürbar.

Mit Karin Pfammatter, Maximilian Reichert

Inszenierung: Alexander Giesche
Produktionsassitenz: Natascha Zander
Bühne: Nadia Fistarol
Bühnenbildassistenz
Marie Hartung
Video: Luis August Krawen
Kostüme: Felix Lübkemann
Kostümbildassistenz: Ulf Brauner
Komposition: Ludwig Abraham
Licht: Frank Bittermann
Dramaturgie: Joshua Wicke
Audience Development: Philine Erni
Theaterpädagogik: Patrick Oes
Theaterpädagogische Assistenz: Nadir Ak
Kinderstatist*innen: Benjamin Bubica, Rosa Curi, Alexia Finocchiaro-Piu, Julia Kalberer, Matti Kramer, Cara Stäger

Unterstützt von Ars Rhenia
Mit Dank an Stone Island

Geschrieben von Zero Zurich