Mit einer einzigartigen Verbindung aus Performance, Skulptur und Malerei entstehen immersive Welten, in denen Kunstgeschichte, Popkultur und Humor verschmelzen. Als erste Performance-Künstlerin, die 2012 für den Turner-Preis nominiert wurde, setzt Monster Chetwynd auf Improvisation und schafft Raum für spontane, authentische Momente.
Karnevaleskes Spektakel
Die Ausstellung lädt Besucher/innen ein, Chetwynds Werke in einer von ihr entworfenen Szenografie zu entdecken. Ihr Schaffen zeichnet sich durch die Methode der Bricolage aus, beeinflusst von Claude Lévi-Strauss. Inspiriert von der historischen Via Appia bei Rom und ihren monumentalen Grabkammern, integriert die Ausstellung zentrale Werke ihres Schaffens: Skulpturen, frühe Performance-Dokumentationen und Malereien aus der Serie «Bat Opera», in der sie kunsthistorische Referenzen – etwa die Werke von Giovanni Battista Tiepolo – mit zoologischen Darstellungen von Fledermäusen verbindet.
Erstmals werden zudem alle drei Teile der Filmreihe „Hermitos Children“ gemeinsam gezeigt. Diese Werke vereinen Experimentalfilm und surrealen Humor mit tiefgründigen Reflexionen über Kollaboration und Menschlichkeit. Gleichzeitig bieten sie eine innovative Möglichkeit, Chetwynds Performances in neuer Form zu vermitteln. „Mit ‹Hermitos Children› wollte ich das Dilemma lösen, wie man die Einmaligkeit von Performances dokumentieren kann, ohne deren Lebendigkeit zu verlieren“, erklärt die Künstlerin.
Monster Chetwynd prägt die Kunstszene nicht nur durch radikale und kreative Werke, sondern auch durch ihre einzigartige Persönlichkeit. 2018 wählte sie den Künstlernamen «Monster» als spielerische Hinterfragung von Konventionen und Identität. «Ich denke, der Name funktioniert gut, weil er geschlechtslos, verschlingend, umfassend und undefinierbar ist», so Chetwynd.
„Ich fühle mich zu Surrealismus, ’nonsense‘ und Ungehorsam hingezogen, als ob sie meine Realität widerspiegeln würden.“ Monster Chetwynd
Ein interaktiver Höhepunkt im Garten der Kunst
Parallel zur Ausstellung realisiert Monster Chetwynd als erste Künstlerin eine Auftragsarbeit für den Garten der Kunst des Chipperfield-Baus. Die Skulptur, die im Frühsommer eröffnet wird, greift die Tradition der «Folly» auf – eine spielerische Gartenarchitektur, die mit ihrer scheinbaren Nutzlosigkeit fasziniert. Doch sie ist mehr als ein Blickfang: Ihr hohles Inneres verbirgt ein gigantisches Klettergerüst, das Besucher/innen zur spielerischen Erkundung einlädt.
Dieses Projekt wird unterstützt durch die Hans Imholz-Stiftung, eine Stiftung, die nicht genannt werden möchte, sowie private Gönner und Gönnerinnen des Gateway Fund, der sich der Förderung zeitgenössischer Kunstinstallationen im öffentlichen Raum widmet.
Geschrieben von Zero Zurich