Dokumentarfilm über Friederike Mayröcker
Regie: Carmen Tartarotti, 2009
Eine Annäherung von Carmen Tartarotti an die Autorin Friederike Mayröcker in ihrer vollen Wohnung in Wien, mit Pio Corradi an der Kamera.
In Friederike Mayröckers Schreib-Wohnung an der Zentagasse in Wien ist kein Platz, um ein Filmteam unterzubringen. Deshalb dreht die Regisseurin Carmen Tartarotti ihren zweiten Film über die Experimental-Lyrikerin mehrheitlich ganz alleine: Sie stellt keine Fragen, aber begleitet Mayröcker jahrelang durch ihren Zettel- und Worte-Kosmos oder auf Lesereisen, und bringt dabei die schweigsame Dichterin doch auch zum Reden. So ist ein intimes filmisches Portrait entstanden, das die vielen Zwischentöne im Schweigen und im Schreiben der Dichterin sicht- und hörbar macht. Friederike Mayröcker umschreibt es im Film selbst so:
„Ich hab gedacht, es soll ein Film über das Schweigen werden. Das Schreiben und das Schweigen. Aber wie macht man das dann? Vielleicht ist es bei anderen Autoren so, dass sie beim Sprechen andere Sachen hervorholen aus ihrem Hirn, während ich nichts hervorholen kann. Ich mag nicht sprechen! Und auf dieser Grundlage werden wir unseren Film aufbauen. Das machen wir!»
Die Filmvorführung findet anlässlich der Ausstellung „Friederike Mayröcker – ich denke in langsamen Blitzen“, die noch bis zum 7. September im Museum Strauhof zu sehen ist, statt.
Mit einer Einführung von Andreas Mauz (Literaturwissenschaftler und Theologe, Universität Zürich)
Geschrieben von Zero Zurich