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gio 03.07 2025

Film am See: Body – Körpererfahrung Kino Robocop

Dove

Fabriktheater, Rote fabrik Zürich
Seestrasse, 8038 Zurich

Quando

giovedì 03 luglio 2025
H 21:30

RoboCop
Paul Verhoeven, USA – 1987, Englisch/d, 102 Min., Digital.

Wieder einmal ist es Paul Verhoeven, der uns mit kühl-visionärem Blick und ordentlich viel Blut die Mechanismen institutioneller Gewalt vorführt. In diesem ersten seiner big-budget, violent, special-effects-heavy hits (Grüsse an dieser Stelle an die Starship Troopers!) wird ein frisch zerschossener Polizist per Akkuschrauber wieder zusammengeflickt und dabei zur steif staksenden Cyborg-Drohne technisiert. Und dann darf er aufräumen und das Gesetz zur Anwendung bringen, im Detroit des schon bald anstehenden Jahres 2030. All dies ohne Gnade, versteht sich. – Lasst uns sehen, was sich womöglich verändert hat seit 1987, abgesehen von der Optik.

Kein Vorfilm

Freiluftkino – zum 42. Mal
Jeweils am Donnerstag, vom 3. Juli bis am 28. August 2025
Freie Platzwahl – Kollekte
Bei schlechtem Wetter im Trockenen

Editorial

Adrenalinkicks in der Entspanntheit des Kinosessels, Buster Keatons so stumme wie massive Selbstgefährdung, unser dann doch nie realisierter Besuch im Walchekino… sicher nicht der Streamingabend auf der Couch: Körpererfahrung Kino! Nur im dunklen Saal (oder unterm Fabrikhimmel) mit dem verführerisch leuchtenden Fenster in eine andere Welt lässt sich die eigene Existenz so vergessen, dass der Filmrausch uns fast körperlich Abhängige am Ende wie neugeboren wieder ausspucken kann.

Auch in diesem Sommer bauen wir wieder die grosse Leinwand auf am Ufer der Roten Fabrik, um Eure Sinne hinter dieses Fenster zu entführen und Euch auf wilde Erfahrungen jenseits des eigenen Körpers mitzunehmen. Dabei weisen die Filme unserer diesjährigen Auswahl zurück auf Gegenwart und Körperlichkeit, stellen Fragen zu den inneren wie äusseren Grenzen unserer physischen Existenz, erzählen von Verletzbarkeit, Gender und Race, verwickeln uns in Zeit und Raum.

Schuld und Sehnsucht tanzen zu kolumbianischem Reggaeton in Ema, der RoboCop mischt als tödliche Halbdrohne der 1980er die Unterwelt auf, die Fantastic Voyage wabert durch buntes menschliches Innenleben der 1960er, Fly So Far zeigt uns die Realitäten auch heute noch verweigerter Abtreibungsrechte, in Titane bereiten uns ein geiler Cadillac und eine Frau mit Haarnadel schön verstörenden body horror. Für Watermelon Man haben wir gar selbst die Untertitel weiss auf schwarz übersetzt, Liebling Almodóvar schneidet in La Piel Que Habito Erinnerungen und Körper um. Und schliesslich fragt The Congress, ob wir nach einer Digitalisierung unserer Körper jemals wieder zurückfinden werden.

Scritto da Zero Zurich