Historisches Drama über eine Malerin im 18. Jahrhundert, deren Modell ihr fordernd entgegenschaut, bevor sie gemeinsam neue Darstellungsformen weiblicher Lebenswelten erforschen.
Die junge französische Aristokratin Héloïse (Adèle Haenel) wird von ihrer Mutter (Valeria Golino) einem ihr unbekannten Mann zur Heirat versprochen. Ein gemaltes Porträt soll ihn von ihrer Schönheit überzeugen. Doch das Modell sträubt sich, weshalb die Malerin Marianne (Noémie Merlant) das Gemälde heimlich anfertigen soll. Auf ihren gemeinsamen Spaziergängen kommen sich die beiden näher, werden erst Freundinnen und entdecken schliesslich ihre Liebe zueinander. Gemeinsam verhelfen sie der Zofe Sophie (Luàna Bajrami) zu einer Abtreibung und werden diese schönste Darstellung einer Abtreibung im Kino ihrerseits in einem Gemälde festhalten.
In engen, leuchtenden Bildern nutzen die Protagonistinnen ihren beschränkten Spielraum aufs Äusserste. Dass die gesellschaftlich gesetzten Grenzen ebenfalls Teil des Lebens sind, wird nicht verneint. Doch Sciamma schafft mit ihrer Kamerafrau Claire Mathon filmische Bilder, die bisher schlichtweg gefehlt haben.
Céline Sciamma, F 2019; 119′ F/d (DCP, Farbe)
Mit Noémie Merlant, Adèle Haenel, Luàna Bajrami, Valeria Golino
Scritto da Zero Zurich