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dom 04.02 2018

Premiere: Idomeneo

Dove

Opernhaus Zürich
Falkenstrasse, 8008 Zurich

Quando

domenica 04 febbraio 2018
H 19:00

Quanto

29.00 - 270.00 CHF

Dramma per musica in drei Akten von Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Libretto von Giambattista Varesco

Musikalische Leitung Giovanni Antonini, Inszenierung Jetske Mijnssen, Bühne Gideon Davey, Kostüme Dieuweke van Reij, Lichtgestaltung Franck Evin, Choreinstudierung Ernst Raffelsberger, Dramaturgie Kathrin Brunner, Continuo Claudius Herrmann, Dariusz Mizera

Idomeneo Joseph Kaiser
Idamante Anna Stéphany
Ilia Hanna-Elisabeth Müller
Elektra Guanqun Yu
Arbace Airam Hernandez
La Voce Ildo Song
Orchestra La Scintilla
Chor der Oper Zürich

In italienischer Sprache mit deutscher und englischer Übertitelung. Werkeinführung jeweils 45 Min. vor Vorstellungsbeginn.

Es ist wahrscheinlich Mozarts persönlichstes Werk: Idomeneo, 1781 in München uraufgeführt. Seit seinem Salzburger Re pastore von 1775 hatte Mozart keine Oper mehr geschrieben, aber nun fliesst es durch ihn wie durch offene Schleusen: Dem Wunderkindalter entwachsen, im Begriff, sich von seinem Vater zu lösen und sich als freischaffender Musiker zu behaupten, schreibt Mozart mit Idomeneo seine unkonventionellste und musikalisch reichhaltigste Opernpartitur. Aber auch seine abgrundtiefste: Wohl in keinem anderen Bühnenwerk Mozarts sind die Figuren derart innerlich zerrissen gezeichnet, mit ihren eigenen menschlichen Schwächen und seelischen Haltlosigkeiten konfrontiert wie in Idomeneo.

In erster Linie natürlich der Kreterkönig Idomeneo, der auf der Rückreise aus dem Trojanischen Krieg in Seenot gerät und gegenüber dem Gott Neptun den fatalen Schwur leistet, den Ersten zu opfern, der ihm im Falle einer Rettung begegnet. Es ist sein Sohn Idamante. Von Schuldgefühlen gepeinigt, aber nicht fähig, den Schwur anzuzweifeln, ist Idomeneo schliesslich bereit, bis zum Äussersten zu gehen. Idamante, der auf dem Weg ist, Idomeneo als König abzulösen, leidet unter der traumatischen Zurückweisung des Vaters. Die trojanische Prinzessin Ilia wiederum, im Krieg heimat- und elternlos geworden, hadert damit, mit Idamante einen Feind ihres Volkes zu lieben. Dennoch ist es die Aussenseiterin, die durch die Kraft der Liebe den Ausweg aus diesem Entsetzen aufzeigt. Am Ende lässt Mozart seine Figuren zu selbstbestimmten Menschen werden, die die alten Strukturen überwinden.

Für unsere Neuproduktion konnten wir mit Giovanni Antonini einen der aufregendsten Dirigenten im klassischen Repertoire gewinnen. Als Idomeneo freuen wir uns auf eine erneute Begegnung mit Joseph Kaiser. Die Partie des Idamante übernimmt Anna Stéphany, und als Ilia ist die junge Sopranistin Hanna-Elisabeth Müller erstmals an unserem Haus in einer Opernproduktion zu erleben. Alle drei Solisten debütieren in ihren Rollen. Die Regisseurin Jetske Mijnssen, die unlängst mit Haydns Orlando paladino überzeugte, wird dieses Ausnahmewerk inszenieren, das der Musikwissenschaftler Alfred Einstein einmal als «unerhört kühnes Drama in Opernform» bezeichnete.

Scritto da Zero Zurich