Mit der Ausstellung Japan de luxe widmet sich das Museum Rietberg den Surimono, jener Sonderform des japanischen Farbholzschnitts, die im späten 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts entstand.
Diese Farbholzschnitte sind aber alles andere als nur «gedruckte Dinge», wie Surimono wörtlich übersetzt heisst. Kunstvoll gestaltet, aufwändig gedruckt auf hochwertigem, ungeleimtem hōsho-Papier ist jedes Blatt ein Gesamtkunstwerk.
In kleinen Auflagen von 50 bis 500 Exemplaren gedruckt, entstanden sie als exklusive Auftragsarbeiten im städtischen bürgerlichen Milieu. Häufig waren sie auch Statussymbole für einen erlesenen Kreis und können als Spiegelbild der damaligen Gesellschaft betrachtet werden.
Saisonale Feste, private oder berufliche Veränderungen sowie besondere kulturelle Ereignisse boten Gelegenheiten für die Anfertigung dieser luxuriösen Grusskarten. Dabei erfreuten sich Schenkende und Beschenkte nicht nur an der exquisiten Gestaltung, sondern auch an den zahlreichen literarischen und kulturellen Anspielungen, die sich in den Gedichten und Bildmotiven verbargen.
Die Ausstellung zeigt über 100 Blätter, die hauptsächlich aus der Schenkung von Gisela Müller und Erich Gross stammen und erstmals öffentlich zu sehen sind. Sie lädt Besuchende ein, die Eleganz, Poesie und die verborgenen Botschaften der Surimono zu entdecken.
Geschrieben von Zero Zurich